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Blog Universität Witten-Herdecke | 1 Wahl, 3 Fragen: Mit Anna di Bari (Die Grünen)

1 Wahl, 3 Fragen: Mit Anna di Bari (Die Grünen)

„Ich glaube nicht, dass die Dinge einfach ihren Lauf nehmen. Ich glaube, wir können sie beeinflussen. Dafür müssen wir uns aber zusammentun und aktiv werden." Studentin Anna di Bari über ihr politisches Engagement.

1 Wahl, 3 Fragen: Anlässlich der Bundestagswahl 2021 fragen wir Studierende, warum sie sich politisch engagieren, welche Ziele sie mit der Bundestagswahl 2021 persönlich verbinden und erfahren, wie politisches Engagement konkret aussehen kann. Im Gespräch mit Anna di Bari, Mitglied der Grünen.

Hi Anna! Warum und wo engagierst du dich politisch?

Ich bin seit vielen Jahren politisch aktiv, seit 2019 auch bei Bündnis 90/Die Grünen. Und egal ob vorher oder seit ich bei den Grünen bin: Ich glaube nicht, dass die Dinge einfach ihren Lauf nehmen. Ich glaube, wir können sie beeinflussen. Dafür müssen wir uns aber zusammentun und aktiv werden. Denn dann können wir den Zielen einer klimagerechten, offenen Gesellschaft sehr viel näherkommen!

Nachdem ich in der Schulzeit bei verschiedenen Projekten aktiv war, hatte ich eigentlich nur vor, mir mal anzuschauen, wie Parteien funktionieren. Aber ich bin geblieben. Ein wichtiger Faktor für mich war das Gefühl, dass ich den Eindruck hatte, bei den Grünen machte man sich ernsthaft Gedanken darüber, wie man Dingen wie der Klimakatastrophe und großen sozialen Fragen konstruktiv etwas entgegenbringen kann. Und für mich besonders wichtig; Verschiedene Stimmen werden ernst genommen, ohne dass man erst jahrelang Plakate aufgehängt haben muss - was ich natürlich trotzdem mache. Natürlich gibt es Stellen, an denen die Grünen besser werden können. Aber ich bin der Überzeugung, dass diese Offenheit dafür sorgt, dass bei uns so viele Menschen ihre Ideen für eine bessere Zukunft einbringen.

Wie sieht deine politische Arbeit denn konkret aus?

Ich bin für Bündnis 90/Die Grünen Mitglied im Bochumer Stadtrat, dem Regionalverband Ruhr, sozusagen das Regionalparlament des Ruhrgebiets, und der Bezirksvertretung Bochum-Mitte. Die Aufgaben sind vielfältig: Wir beraten in vielen Gremiensitzungen über ganz verschiedene Themen. Das reicht von Themen der Verkehrswende über die Wohnungspolitik und die sozialen Angebote einer Stadt.

In meinen Ausschüssen beschäftige ich mich besonders mit den Themen Integration und Vielfalt, Soziales und Gesundheit sowie Kultur. Dabei geht es zum Beispiel um Themen wie die Kulturgroßveranstaltungen der nächsten Jahre im Ruhrgebiet oder die Angebote der Stadt für neu zugewanderte Menschen.

Konkret bedeutet das: Viel lesen, Hintergründe recherchieren – und viele Gespräche führen. Das können Gespräche mit den Bürger*innen sein, aber auch mit Initiativen, die wichtiger Ansprechpartner*in sind und letztlich mit der Fachverwaltung der Stadt, die viele der politischen Beschlüsse umsetzen muss. Unsere Positionen werden anschließend mit unserem Koalitionspartner diskutiert und letztens in den Gremien abgestimmt.

Neben der Gremienarbeit bin ich im Verband der Grünen Jugend, der parteinahen Jugendorganisation von Bündnis 90/Die Grünen aktiv. In der Verbandsarbeit organisieren wir viele Veranstaltungen, oft Bildungsangebote. Und im Wahlkampf sind wir natürlich besonders auf der Straße, um mit Interessierten ins Gespräch zu kommen.

Und zusätzlich wurde ich im vergangenen Monat von den Bochumer Grünen als Direktkandidatin zur Landtagswahl im nächsten Jahr gewählt. Da geht jetzt im Hintergrund die Planung für den Wahlkampf los. Also immer eine Vielzahl von verschiedenen Dingen, die gleichzeitig anstehen!

Und welche Themen sind dir persönlich bei der Bundestagswahl wichtig? 

Die Wahl wird zurecht als „Klimawahl“ bezeichnet, das sagt viel. Wenn jetzt nicht angefangen wird, dieses Thema ernst zu nehmen, ist viel verloren. Aber auch sonst braucht es in den allermeisten Politikbereichen mindestens eine Nachjustierung, oft aber einen Kurswechsel. Das gilt für die Klimapolitik, aber auch für eine ernsthafte Absicherung gegen Armut und endlich genug Mittel für Kommunen, die viele ihrer Aufgaben vor Ort nur halb erfüllen können, weil ihnen das Geld fehlt.

 Alle Themen sind wichtig! Ohne jetzt allerdings ein Kurzwahlprogramm, das alle Themen bündelt, wiederzugeben, ist mir persönlich besonders der Themenkomplex „Internationales“ wichtig. In der Welt, in der wir leben, sind wir alles andere als autonom. Deswegen müssen die Fragen unseres außenpolitischen Handelns ins Zentrum! Klar ist für mich: Die Wahl entscheidet darüber, wie die nächste Bundesregierung auf der internationalen Bühne, egal ob in der EU, den Vereinten Nationen oder in bilateralen Verhandlungen auftritt. Und ich bin der festen Überzeugung, dass sie die Einhaltung von Menschenrechten zu ihrem Grundpfeiler machen muss! Es geht dabei um die großen Fragen, besonders um die Erreichung der Klimaziele sowie eine weltweit gerechte Wirtschaftsordnung und Themen wie die Sicherung von Frieden, die Internationale Sicherheit und Fragen zum humanitären Umgang mit Menschen auf der Flucht.
Weil es unter anderem um diese Frage geht, ist es so wichtig, bei der Bundestagswahl am 26.09 wählen zu gehen!

Vielen Dank, dass du unsere drei Fragen beantwortet hast. Wenn du magst, ist hier nun Platz für dein persönliches Statement.

Aufrufe zum Wählen gehen oder dem eigenen politischen Engagement sind wichtig und können auch eigentlich nicht oft genug wiederholt werden! Mir ist aber noch ein anderer Aspekt wichtig. Es ist supergut, mit Freund*innen und Bekannten, die oft vielleicht ähnlicher Meinung sind, über Politik zu sprechen.

Aber wenn man aktuell die Umfragen von verschiedenen Altersgruppen vergleicht, sieht man massive Unterschiede im Wahlverhalten. Und in diesem Land sind die verschiedenen Altersgruppen nicht gleich groß, junge Menschen sind deutlich weniger. Gleichzeitig sind dieser Generation Themen wie die Klimakatastrophe besonders wichtig!

Deswegen: Mit all den Großeltern und Familienmitgliedern oder anderen Menschen im eigenen Umfeld darüber sprechen, worum es bei dieser Wahl eigentlich geht. Denn es braucht die Stimmen von vielen älteren Menschen, wenn es zu einem Politikwechsel nach der Wahl kommen soll!

 

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