1 Wahl, 3 Fragen: Mit Joshua Tamm (FDP)
"Bereits in der Schulzeit habe ich gemerkt, was für ein Privileg es ist, in Deutschland leben zu können."
1 Wahl, 3 Fragen: Anlässlich der Bundestagswahl 2021 fragen wir Studierende, warum sie sich politisch engagieren, welche Ziele sie mit der Bundestagswahl 2021 persönlich verbinden und erfahren, wie politisches Engagement konkret aussehen kann. Im Gespräch mit Joshua Tamm, Mitglied in der FDP.
Hi Joshua! Warum und wo engagierst du dich politisch?
Bereits in der Schulzeit habe ich gemerkt, was für ein Privileg es ist, in Deutschland leben zu können. In einem Land, in dem die eigene Stimme einen Wert hat und jeder die Möglichkeit hat, mitzuentscheiden, was hier passiert. Besonders wichtig war es mir damals schon, dass Deutschland ein Vorreiter sein soll. Ein Land mit einer starken sozialen Marktwirtschaft, mit vielen technischen Innovationen und den klügsten Köpfen der Welt. Ich konnte mich jedoch bis letztes Jahr mit keiner Partei so wirklich identifizieren.
Angefangen hat dann alles mit der Kommunalwahl im letzten Jahr. Besonders motiviert hat mich die Zukunft meiner Heimatstadt Waltrop. Mit der damaligen Bürgermeisterin der CDU konnte ich mich überhaupt nicht identifizieren und so habe ich die SPD unterstützt. Wirklich informiert, für was die Partei im Gesamten steht, habe ich mich zu dem Zeitpunkt allerdings nicht.
Nachdem die Wahl dann beendet und der neue Bürgermeister gewählt worden war, setzte ich mich zum ersten Mal stark mit den Programmen der jeweiligen Parteien auseinander und merkte, dass die SPD auf keinen Fall die Partei ist, die ich bei der Bundestagswahl 2021 und darüber hinaus unterstützen möchte. Besonders gut gefallen haben mir die Ansätze der FDP. Also ging ich zu einem Treffen der Jungen Liberalen in Recklinghausen. Dort merkte ich sehr schnell, dass die FDP, die ‚JuLis‘ und das generelle Umfeld genau das ist, was zu mir passt.
Besonders der Umgang mit den Themen Digitalisierung, Bildungschancen für Jedermann, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit, welche durch eine starke Marktwirtschaft und ein starkes Deutschland erreicht werden soll, gefiel mir sofort. Immer mehr setzte ich mich mit der Partei und den Zielen dieser auseinander und wurde Ende letzten Jahres Mitglied.
Wie sieht deine politische Arbeit denn konkret aus?
Wie schon angesprochen bin ich erst seit Anfang des Jahres wirklich aktives Mitglied in der FDP und den Jungen Liberalen. Umso glücklicher macht es mich, dass ich letzten Monat bereits zum stellv. Vorsitzenden der Jungen Liberalen Recklinghausen gewählt wurde. Dort bin ich jetzt unter anderem zuständig für die Veranstaltungen der ‚JuLis‘ Recklinghausen. Mir macht das besonders viel Spaß, weil ich dort mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt kommen kann und ich einige spannende Gespräche schon vor der wirklichen Veranstaltung führen darf. Vor kurzem war beispielsweise der Bundeschatzmeister der FDP, Harald Christ, bei uns und hat mit uns über seinen hochinteressanten politischen Werdegang und die Zukunft des Mittelstandes nach der Corona Pandemie geredet.
In der FDP Waltrop engagiere ich mich erst seit kurzem wirklich aktiv. Besonders wichtig ist da natürlich der aktuelle Wahlkampf zur Bundestagswahl. Ich hoffe, dass ich auch dort nach der Wahl an Gremien und Ausschüssen teilnehmen kann und mich dann nach und nach auch lokal für die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger Waltrops einsetzen kann.
Und welche Themen sind dir persönlich bei der Bundestagswahl wichtig?
Die Frage ist eher, was ist mir nicht wichtig? Nicht umsonst ist der Slogan des Wahlprogramms der FDP „Nie gab es mehr zu tun“. Die letzten 16 Jahre unter Angela Merkel waren bestimmt nicht schlecht. Ich habe meinen größten Respekt vor Ihr und vor dem, was Sie geleistet hat. Jedoch waren die letzten 16 Jahre auch die Jahre des Stillstands.
Die Pandemie hat ganz klar gezeigt, dass wir einiges versäumt haben. Sei es die Digitalisierung, die Entbürokratisierung oder unser Bildungssystem. Bereits vor der Corona Krise hat unsere Wirtschaft an Fahrt verloren, es wird Zeit diese durch einen Modernisierungsschub wieder auf Fahrt zu bringen.
Besonders wichtig ist mir auch der Klimawandel. Der Klimawandel ist wohl die größte Herausforderung unserer Zeit, vermutlich sogar die größte Herausforderung in der Geschichte der Menschheit. Wir werden diesen aber nicht stoppen, indem wir irgendwelche Verbote fordern. Wir können ihn nur stoppen, indem wir mehr Freude am Erfinden als am Verbieten haben. Nur durch Innovationen und einen schnellstmöglich ausgeweiteten EU-Emissionshandel können wir den Klimawandel stoppen.
Weiterhin wichtig ist mir auch die soziale Ungerechtigkeit, welche in unserem Land immer größer wird. Aber auch die werden wir nicht beenden können, indem wir einfach die Gutverdiener noch stärker belasten. Wir müssen es durch ein liberales Bürgergeld schaffen, dass sich arbeiten gehen wieder lohnt. Wir müssen durch eine starke Marktwirtschaft Arbeitsplätze schaffen und den Slogan „Made in Germany“ wieder in Serie produzieren. Wir müssen dem Mittelstand, Start-ups und Selbstständigen mehr Raum für kreative Lösungen und Erfolg bieten. Ermutigen statt erschweren: Das ist unsere Mission.
Vielen Dank, dass du unsere drei Fragen beantwortet hast. Wenn du magst, ist hier nun Platz für dein persönliches Statement.
Danke, dass Du Dir die Zeit genommen hast, diesen Blogbeitrag zu lesen. Wenn Du Dir jetzt denken solltest: „Wow, die FDP scheint ein cooles Programm zu haben, ich lese es mir mal durch“, dann würde ich mich sehr darüber freuen. Aber auch wenn dem nicht so ist, kann man nicht oft genug wiederholen, wie wichtig es ist, überhaupt wählen zu gehen. Wir haben in Deutschland das Privileg, wählen gehen zu dürfen und das sollte in meinen Augen viel mehr gewürdigt werden. Ansonsten kann ich nur noch sagen, informiert euch. Lest euch die Programme der verschiedenen Parteien durch und entscheidet für euch, welche Partei euch am meisten zusagt.