5 Lerntipps, mit denen du die nächste Klausur locker schaffst
Du kennst es bestimmt auch: Kaum hat das Semester begonnen, vergeht die Zeit wie im Flug und Prüfungen stehen vor der Tür. Zu viel Lernstoff, keine Konzentration und der innere Schweinehund machen das Lernen zur Qual. Du kannst dich erst kurz vor knapp aufraffen und büffelst nächtelang durch. Am Ende bist du froh, die Klausurenphase überstanden zu haben. Aber mal ehrlich: Davon hast du langfristig nicht viel.
Das geht besser, meint Diethard Tauschel. Der Wittener Arzt und Lehrende hat 2009 mit Studierenden das Projekt „Lernen lernen“ ins Leben gerufen, um diese zu unterstützen, richtig zu lernen: mit langfristigem Erfolg und einer gesunden Learn-Life-Balance.
Damit dir das Lernen ab sofort im Handumdrehen gelingt, haben wir die wichtigsten Tipps von Diethard Tauschel für dich zusammengefasst.
1. Plane deine Lernzeiten im Voraus.
Du lernst für Klausuren nur, wenn du gerade eine Lücke im Kalender hast? Nicht die effektivste Lernmethode. „Es ist wichtig, sich frühzeitig einen Plan zu machen und Lernzeiten festzulegen – so, als würde man arbeiten gehen oder andere wichtige Verpflichtungen haben“, rät Tauschel. Das Vor- und Nachbereiten von Lerninhalten müsse demnach fest in den Tagesablauf integriert werden.
2. Mache genügend Pausen.
Lernen kostet Energie, und die muss sich der Körper zurückholen. Daher sind Pausen in deinen Lernphasen genauso wichtig wie die Arbeitszeiten. Diethard Tauschel empfiehlt, sich kurze Pausen nach jeweils 30 bis 45 Minuten Lernen zu nehmen. Denn da lässt meistens schon die Konzentration nach. Vor allem ist es auch wichtig, sich zwischendurch die Beine zu vertreten und an die frische Luft zu gehen: „Bewegung, insbesondere im Grünen, und Tageslicht haben nachgewiesenermaßen emotionale und biologische Wirkungen. So können Stimmung und Konzentration gefördert werden.“
Diethard Tauschel
Diethard Tauschel ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Department für Humanmedizin der Universität Witten/Herdecke. Zudem leitet er das Integrierte Begleitstudium Anthroposophische Medizin (IBAM). 2009 rief Diethard Tauschel gemeinsam mit Studierenden das Projekt "Lernen lernen" ins Leben. Ziel war zunächst, Medizinstudierende beim Lernen für Prüfungen zu coachen und zu unterstützen. Mittlerweile finden regelmäßig Workshops statt, die Studierenden unterschiedlicher Fächer helfen, ihr Lernverhalten zu verbessern und ihre Learn-Life-Balance im Gleichgewicht zu halten.
3. Gönne deinem Körper ausreichend Schlaf.
Nächte, in denen man durchpaukt und kein Auge zudrückt, kennen sicherlich viele. Das schlechte Gewissen beruhigen die lernenden Nachteulen häufig mit der Annahme, dass es ja nur für einen kurzen Zeitraum sei und man die zusätzlichen Stunden unbedingt fürs Lernen benötige. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: „Dass man ohne Schlaf viel lernen könne, ist ein Irrglaube. Dadurch steigt die Kompetenz nicht. Ausreichend Schlaf, für Erwachsene durchschnittlich siebeneinhalb bis acht Stunden – ist eigentlich die wichtigste Grundlage, um vernünftig zu lernen. Denn dadurch kann sich der Organismus die aufgenommenen Inhalte oder geübten Fähigkeiten einprägen“, erklärt der Lernexperte.
4. Lerne im Team.
Während der Klausurenphase lernen viele nur für sich. Was dabei oft passiert: Man versteift sich zu sehr auf den eigenen Lernerfolg und verliert sich im Stoff. Der Austausch mit anderen hingegen hilft, Dinge besser zu verstehen. „Der soziale Support beim Lernen hat viele Vorteile: Lücken lassen sich leichter identifizieren. Zudem vertieft man in der Gruppe oder mit Lernpartnerinnen und Lernpartnern das Wissen, indem man über Inhalte spricht, sich gegenseitig abfragt und auf diese Weise das Verständnis erhöht“, erklärt Tauschel.
5. Übernimm Verantwortung und bringe anderen etwas bei.
„Learning by teaching ist eine sehr effektive Methode, um das eigene Wissen zu überprüfen. Denn wer anderen etwas flüssig erklären kann, weiß auch, dass der Stoff sitzt“, sagt Diethard Tauschel. Eigeninitiative spiele dabei eine große Rolle: „Am besten ist, wenn man sich von den Lernvorlagen löst. Eigene Fragen zu formulieren und diese bei anderen abzufragen, ist wirksamer als reines Wiederholen.“ Zugleich übernimmst du Verantwortung, indem du dein Wissen weitergibst. Denn wie schon der Genfer Professor Gilbert Probst einst sagte: „Wissen ist die einzige Ressource, die sich durch Gebrauch vermehrt.“
Lernen lernen an der UW/H
Du willst mehr über das „Lernen lernen“-Projekt erfahren? Oder studierst an der Uni Witten/Herdecke und möchtest dich von Lerncoaches beraten lassen? Mehr Infos findest du online unter: https://lernenlernen.uni-wh.de/.
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