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Blog Universität Witten-Herdecke | Die Qual der Wahl: Die richtige Studienentscheidung treffen

Die Qual der Wahl: Die richtige Studienentscheidung treffen

Mit diesen 3 Tipps findest du dein Traumstudium

Die Berufs- bzw. Studienwahl ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die Schulabsolventinnen und -absolventen treffen müssen. Nachdem jahrelang die Schulbank gedrückt wurde, besteht nun die große Freiheit sich ausschließlich auf die Themen konzentrieren zu können, die einen am meisten interessieren. Wer mit dem Gedanken spielt, ein Studium aufzunehmen, muss sich daher erstmal einen Überblick über die zahlreichen Optionen verschaffen, die unsere Hochschullandschaft parat hält.

Dass viele bei der Entscheidung sehr gewissenhaft sein möchten, ist nicht verwunderlich. Die Entscheidung für ein Studium – und somit quasi für einen Berufsweg – ist eine maßgebende, die das Leben gravierend prägt. Denn im Regelfall verbringt man mehrere Jahre an der Hochschule – abhängig davon, wie lange man für den Abschluss braucht oder noch einen Master dranhängt. Darauf folgt das Berufsleben, das sich – in der Regel – auf den Fachbereich bezieht, für den man sich entschieden hat und das uns bis zum rentenfähigem Alter begleitet.

Wer die Wahl hat, hat auch die Qual: Allein an deutschen Hochschulen werden über 9.000 Bachelorstudiengänge angeboten. In Anbetracht dieser Zahl kann es in der Tat kompliziert werden, eine Entscheidung zu treffen.

Du bist auf dieser Seite richtig, wenn du dir folgende Fragen stellst:

•    Was soll ich studieren?
•    Wo liegen meine Stärken und Schwächen, die mir bei der Studienwahl helfen können?
•    Welcher Job passt langfristig zu mir?

Auf alle diese Fragen gibt es leider keine Patentantwort – zumal sich die Studien- bzw. Berufswahl im Zusammenspiel mit deinen persönlichen Neigungen, deinen Interessen und deiner Lebenssituation ergibt. Jedoch können wir dir folgende Fragen und Tipps an die Hand geben, diedir dabei helfen können, eine Antwort zu finden. Die Suche nach einem für dich passenden Studiengang lässt sich in drei Phasen ordnen:

1.    Orientierung
Diese Phase betrifft vor allem diejenigen, die gar keine Vorstellung haben, wo der Weg hinführen soll.

  • Blicke zurück: Welche Themen und welche Fächer haben dir in der Schule am meisten zugesagt? Wichtig ist dabei nicht nur zu schauen, wo du die besten Noten hattest, sondern was dich wirklich interessiert und begeistert hat. Vielleicht eignet sich dein Lieblingsfach als mögliche Weiterführung für ein Studium. Mochtest du den Deutschunterricht, so könnte Germanistik etwas für dich sein. Würdest du dich eher als Zahlenmensch bezeichnen? Dann könnten BWL oder Management ein passendes Studienfach sein.
  • Was hast du am liebsten in deiner Freizeit gemacht, woraus sich auch ein Berufsfeld ergeben kann? Sammele deine Ideen und finde heraus, welches Studium sich für deine Leidenschaft am ehesten eignet. Du liebst Videospiele? Studiere Grafikdesign! Du magst Inneneinrichtung? Studiere Innenarchitektur! Du interessierst dich für Gesellschaftsthemen und aktuelle Probleme der Welt und engagierst dich für Themen, die verbesserungswürdig sind? Dann könnte der Studiengang Politik, Philosophie und Ökonomik - PPÖ etwas für dich sein.

Eine gute Übersicht über alle Studienfächer, nach Thema und Disziplin sowie nach Studienstandort geordnet, bieten dir sogenannten Studienportale, wie z. B. studieren.de oder der Hochschulkompass.

  • Hole dir Beratung – im eigenen Umfeld durch Freunde und Familie. Sie können meistens gut einschätzen, wo deine Stärke und Schwächen liegen. Ebenfalls empfehlenswert: Job- und Studienmessen, Info-Veranstaltungen für Studieninteressierte an Hoch- und Fachhochschulen oder über die Agentur für Arbeit oder nutze die Infotage bzw. Tage der offenen Tür, die fast jede Uni anbietet. Mittlerweile gibt es sowohl Angebote vor Ort als auch viele digitale Veranstaltungen, an denen man über das Internet bequem von zu Hause aus teilnehmen kann. Jede Uni besitzt auch eine allgemeine Studienberatung per E-Mail oder Telefon, die dir gerne weiterhilft. 

Mach den Test: Im Internet findest du verschiedene Hochschulorientierungstests oder Hilfen zur Berufs- und Studienorientierung, um herauszufinden, welcher Berufsweg zu dir passen könnte. In Baden-Württemberg ist der Nachweis an einem Studienorientierungstest bei der Bewerbung um einen Studienplatz sogar verpflichtend.

•    Studium-Interessentest der ZEIT
•    Die Bundesagentur für Arbeit bietet den Check-U-Test an. Der Test geht ca. zwei Stunden, zeigt deine Stärken und Schwächen und anschließend zu dir passende Studiengänge sowie Berufsausbildungen auf.

  • Du bist immer noch ratlos – vielleicht macht dir die Entscheidung sogar Angst? Einige Universitäten bieten auch eine psychologische Beratung an. Bei den psychologischen Beratungsstellen der Universitäten können speziell geschulte Berater mit Tests und Orientierungsgesprächen helfen, eine passende Studienrichtung zu finden. Es ist wichtig, hier frühzeitig einen Termin zu vereinbaren, da die Angebote dieser Beratungsstellen sehr gefragt sind.

 

2.    Erfahrung
Die zweite Phase beginnt, wenn du ein paar Studiengänge gefunden hast, die dir zusagen. Nun ist es an der Zeit, einen tieferen Einblick in deine Auswahl zu gewinnen und deine Entscheidung zu verfestigen.

  • „Versuch macht klug!” – nutze die Angebote der Schnupper- oder Probeseminare, die so gut wie jede Hochschule anbietet. Melde dich an, lerne Lehrende und Studierende kennen und finde heraus, ob das Studium, die Institution und das Lehrkonzept etwas für dich sind.   
  • Du hast ein paar favorisierte Studiengänge gefunden? Prima! Dann hol dir wahrheitsgetreue Meinungen ein. Das heißt: Sprich mit Studierenden – sie sind die beste Quelle, um alles über das Studium und die Hochschule zu erfahren. Auf manchen Infoveranstaltungen oder bei Probeseminaren sind Studierende sowieso vertreten. Falls nicht, kannst du sie über die jeweilige Fachschaft deines favorisierten Studiengangs erreichen – meistens haben sie eine eigene E-Mailadresse. Falls es über diesen Weg nicht klappen sollte, sprich die Studienberatungen der infrage kommenden Hochschulen an. Sie können dir sicherlich einen Kontakt zu Studierenden deines Wunschstudiengangs vermitteln.

 

3.    Bestätigung
Nachdem du deinen Traumstudiengang gefunden hast, folgt die nächste Hürde: Die Wahl der Hochschule. Denn die Qualität und Form der Lehre unterscheiden sich von Institution zu Institution. Es gibt staatliche sowie private Hochschulen, Fachhochschulen oder private Akademien; jede Form hat ihre Vor- und Nachteile. Sich damit auseinanderzusetzen und abzuwägen, kann auf keinen Fall schaden.

  • Kaufe nicht die Katze im Sack: Informiere dich über die Hochschule. Schau dir Rankings, Erfahrungsberichte und Bewertungen der Hochschulen und Studiengänge an – gute Seiten hierfür sind unter anderem StudyCheck, trendence oder das Hochschulranking von ZEIT Campus.
  • Dein Bauchgefühl entscheidet: Du hast alle Infos gesammelt, die du brauchst? Dann erstelle eine Tabelle von Fächern und Studienstandorten und führe alle Vor- und Nachteile auf – das können zum einen harte Faktoren sein, wie z. B. Renommee, Qualität der Lehre, Berufschancen oder ausgezeichnete Professorinnen und Professpren oder aber auch für dich wichtige weiche Faktoren, wie z. B. Flexibilität (falls du eine Nebentätigkeit ausüben willst), bezahlbarer Wohnraum, Partneruniversitäten (falls du ein Auslandssemester planst) oder besondere universitäre Angebote (Sport, Orchester & Chöre, Tanz & Theater

 

Der Zauberspruch: „Don’t panic!“

Wir hoffen, dass dir die Tipps und Hinweise bei deiner Entscheidung weiterhelfen und drücken dir die Daumen bei der Bewerbung um einen Studienplatz! Eine Sache möchten wir zum Schluss noch erwähnen: Stress dich bei der Entscheidung nicht zu sehr. Selbst wenn du nach mehreren Semestern merkst, dass das Studium nicht das richtige für dich ist – verzweifle nicht! Sich umzuorientieren ist kein Desaster und Lebensläufe sind schon seit langem keine schnurgeraden und lückenlosen Zeitstränge mehr. Flexibel zu sein und den Mut zu haben, sich neu auszurichten, zeugt ebenso von Stärke, wie Dinge durchzuziehen und abzuschließen. Wenn du ungeachtet deiner Zweifel das Studium durchziehst, heißt das noch lange nicht, dass dir vermeintlich „abwegige“ Berufswege verschlossen sein müssen. Praktika, Berufserfahrung und Lernbereitschaft können dir auch ohne den fachlich entsprechenden Abschluss eine Tür in bestimmte Sparten eröffnen. So gelangen zum Beispiel Historikerinnen und Historiker ins Marketing, Juristinnen und Juristen im Product Management oder Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in der IT-Branche. Merke: Lebensläufe sind so unterschiedlich, wie es Persönlichkeiten auf der Welt gibt!

Über die Autorin

Tanita Groß

Tanita Groß (M. A.) studierte Kunstgeschichte, Nordische Philologie/Skandinavistik und Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und arbeitet als Marketingreferentin in der Abteilung Kommunikation und Marketing an der Universität Witten/Herdecke.

 

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