Ob ein Master-Abschluss möglich, sinnvoll oder sogar nötig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die wichtigsten Kriterien sind das Fach, das du studierst, und der Berufswunsch, den du vielleicht schon hast: Wenn du einen Studiengang studierst, der auf ein Staatsexamen als Abschluss abzielt (wie z.  B. Medizin oder die meisten Lehramtsstudiengänge), steht ein Master-Studium gar nicht zur Debatte. Auch bei manchen Berufswünschen wie z. B. Psychotherapeutin/-therapeut, stellt sich die Frage nach einem Master nicht; hier sind sowohl ein Bachelor und auch ein Master in eben diesem Fachbereich obligatorisch, um überhaupt den angestrebten Beruf ausüben zu können. In anderen Bereichen, wie z. B. bei Wirtschaftsstudiengängen oder den Geisteswissenschaften, kann man schon mit einem Bachelor-Abschluss in den Beruf starten. Lohnt sich hier überhaupt ein Master-Studium? Klar ist: Mit einem Master geht man auf Nummer sicher. Ein Master vergrößert die beruflichen Optionen, ermöglicht höhere Positionen im Job und somit auch ein höheres Gehalt und verleiht obendrein – je nachdem, welche Fächer-Kombination studiert wurde – mehr Flexibilität, d. h. Job- oder Branchenwechsel sind aufgrund der akademischen Laufbahn leichter anzugehen. Du musst dich entscheiden, was dir wichtig ist und welche Optionen du dir offenhalten möchtest.

Quo vadis Karriere?

Bei der weiteren Gestaltung deiner Karriere nach dem Bachelor-Abschluss solltest du dir über deine persönlichen Motive, deinen Berufswunsch und deine Gehaltsvorstellung im Klaren sein. Wenn du derzeit noch zweifelst, das Studium fortzusetzen, so können dir folgende Punkte bei der Entscheidungsfindung helfen.

Ein Master-Studium lohnt sich, wenn du …

• deine fachliche Expertise weiter vertiefen und mit einem Master zur Expertin/zum Experten in deinem Gebiet werden möchtest. Das Master-Studium erlaubt es dir, dich tiefergehend mit Thematiken zu befassen, die dich im Bachelor besonders interessiert haben.
• gern studierst. Wenn dein Wissendurst auch nach dem Bachelor noch nicht gestillt ist und das theoretische Lernen dir leichtfällt, dann ist ein Master sinnvoll. Wenn du nach dem Master immer noch für deine Wissenschaft brennst, kannst du auch noch promovieren und damit z. B. in die Forschung gehen.  
• eine Führungsposition anstrebst – ein Master-Abschluss ist dabei definitiv von Vorteil.
• noch Zeit und Raum benötigst, um den richtigen beruflichen Weg für dich zu finden, dir aber alle Chancen offenhalten willst.
• deine Karriere- und Gehaltschancen verbessern möchtest. Statistiken zeigen, dass diejenigen mit einem Master-Abschluss rund 16 % mehr verdienen als ihre Kolleginnen und Kollegen mit einem Bachelor-Abschluss.
• du bereits im Berufsleben stehst, dich aber nebenberuflich weiter- oder fortbilden möchtest. Verschiedene Fern- und Hochschulen bieten Master-Studiengänge an, die berufsbegleitend absolviert werden können bzw. mit einem Teilzeitjob vereinbar sind.
• du dich fachlich umorientieren möchtest: Sogenannte fachfremde Master sind offen für Absolvierende aller Fachrichtungen. Auch weiterbildende Master sind eine Option, jedoch wird hier bei der Bewerbung eine mehrjährige Berufserfahrung erwartet.

Hier ein paar Ideen zu möglichen fachfremden Mastern und welche Möglichkeiten sie dir bieten:

• General Management (M. A.): Dieser Master erweitert deine Berufs- und Karriereoptionen, indem du deine fachliche Expertise mit BWL-Wissen ergänzt. Hier erwirbst du Know-how in den Bereichen Projektmanagement, Marketing, Personal und Organisation und erhältst damit die nötigen Fähigkeiten, um in Unternehmen und Institutionen Verantwortung zu übernehmen. Ein General-Management-Master eröffnet dir ganz neue berufliche Möglichkeiten – egal ob in Familienunternehmen, Unternehmensberatungen, Start-ups, Sozialunternehmen oder anderen Beschäftigungsfeldern. Ein solcher Studiengang eignet sich besonders für Personen mit Bachelor-Abschlüssen in Geistes-, Sozial-, Kunst- und Kulturwissenschaften oder anderen Bereichen.
• Multiprofessionelle Versorgung (M. Sc.): Dieser Studiengang bietet den perfekten Start für Quereinsteiger in den Gesundheitssektor. Die Gesundheitsbranche gestaltet sich immer vielfältiger und beinhaltet schon lange nicht nur die Pflege an sich. Aspekte der Versorgung umfassen die verschiedensten Bereiche, wie z. B. das Rechtswesen, den Wohnungsbau, die Verwaltung sowie den Einsatz von smarter Technologie. All diese Bereiche stellen zugleich mögliche Berufsfelder dar. So kann man sich auch in seiner eigenen Profession mithilfe dieses Studiengangs zum Gesundheitsbereich orientieren.
• Ethik & Organisation (M. A.): Der Master-Studiengang eignet sich für alle, die verstehen möchten, wie Organisationen ihre Entscheidungen an Werten und Verantwortungsstandards ausrichten. Die Inhalte sind vor allem für Ärzte, Juristen, Psychologen oder Pflegefachpersonen als Zusatzqualifikation in ihren Professionen interessant. Aber auch ein Einstieg in die Organisationsberatung oder im Bereich dernachhaltigen Unternehmensentwicklung ist möglich.

Wie du siehst – ein Master lohnt aus vielerlei Gründen und du hast vielfältige Möglichkeiten. Du steigerst deine Chance auf einen guten Berufseinstieg, ein höheres Gehalt und vielfältige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten.

Mit einem Master direkt in höhere Job-Positionen starten

Wenn du dir im Besonderen Gedanken machst, einen Master zu machen, um direkt auf einer höheren Ebene in den Beruf einzusteigen und ein höheres Gehalt zu erzielen, wird dich folgende Info freuen: Zwar steigen Bachelor-Absolvierende früher ins Berufsleben ein, und haben logischerweise beim Gehalt einen Vorsprung. Jedoch starten Master-Absolvierende im Berufsleben in der Regel auf einer höheren Stufe auf der Karriereleiter und können Bachelor-Absolvierende zügiger „überholen“ – und somit auch ein höheres Einkommen erreichen.

Master-Abschluss = Mehr Gehalt?

Wir wollen nicht verhehlen, dass ein Master kein Garant für eine hohe Job-Position und ein gutes Gehalt ist. Im Auswahlverfahren um eine Stelle spielen neben den akademischen Abschlüssen auch weitere Faktoren eine wichtige Rolle, wie z. B. deine Praxiserfahrung in der jeweiligen Branche (Praktika, Nebenjobs) und deine Soft Skills. Achte also bei der Auswahl eines Masterprogramms darauf, was die Hochschule neben der Vermittlung von Fachwissen ansonsten noch anbietet (z. B. Praxis-Netzwerke, Career Service, Kursangebote zur Schulung z. B. kommunikativer und anderer Kompetenzen u. ä.).

Auch die Größe des Unternehmens und die Branche spielen dabei eine Rolle, wie hoch das Gehalt ausfällt. Während große Unternehmen durchschnittlich mehr zahlen, kann es bei kleineren Unternehmen geringer ausfallen. Das heißt im Rückschluss: Es kann Bachelor-Absolvierende in Großunternehmen geben, die mehr als Master-Absolvierende in Kleinunternehmen verdienen. Aber auch und gerade in kleinen Organisationen gibt es besondere Gestaltungsaufgaben. Letztlich entscheidest du selbst, was dir im Beruf wichtig ist. Mit einem Master-Abschluss hast du die freie Wahl, wohin du dich entwickeln möchtest.

Zusammengefasst: Ein Master-Studium bringt dich fachlich und persönlich voran, kann dir den beruflichen Einstieg erleichtern und hält dir alle Optionen offen, für die du dich irgendwann entscheiden möchtest. Einen Master zu machen, ist somit grundsätzlich eine sinnvolle Idee. Aber: Es bringt natürlich auch nichts, sich lustlos und ohne Motivation durch ein Studium zu quälen. Dann stehen die Chancen hoch, das Studium abzubrechen. Wenn du nach dem Bachelor merkst, dass Arbeiten dein Ding ist und Studieren nicht, dann steige in den Job ein. Wie immer zählt bei allem: Überlege dir gut, was du möchtest, wenn du dir darüber nicht klar bist, wäge ab, welche Optionen du dir offenhalten möchtest. Informiere dich also gründlich vorab über Studienmöglichkeiten und -inhalte sowie die Karriereoptionen.

Wir wünschen dir alles Gute für deine Karriere!