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Blog Universität Witten-Herdecke | „Gute Kommunikation ist der Schlüssel für die bestmögliche Behandlung“

„Gute Kommunikation ist der Schlüssel für die bestmögliche Behandlung“

Danny Jazmati, Medizin-Alumnus der Uni Witten/Herdecke, über den Wert patientenorientierter Ausbildung

Wie wichtig es ist, Patient:innen in die Entscheidungsfindung einzubeziehen, hat Alumnus Danny Jazmati während seines Medizin-Studiums an der Uni Witten/Herdecke (UW/H) erfahren. Neben dem Studium hat er angefangen, in der Krebstherapie zu arbeiten – dabei hat sich der Wert von Kommunikation und Transparenz für ihn noch einmal bestätigt. Deshalb hat er sich dazu entschieden, nebenberuflich die Plattform medisiegel.de zu gründen. Wie es dazu kam, was er auf seinem Werdegang gelernt hat und wo er heute steht, berichtet Danny im Interview.

 

Welche Erfahrungen hast du aus deiner Zeit an der UW/H mitgenommen, die dich beruflich weitergebracht haben?

Persönlich hat mir die Zeit geholfen, meine Fähigkeiten im kritischen Denken, in der Problemlösung und in der Entscheidungsfindung zu entwickeln – sowohl durch das Studium selbst als auch durch meine Mitarbeit im Institut für Ethik und Kommunikation unter Prof. Dr. Martin Schnell. Ich habe erfahren, dass eine gute Kommunikation mit Patientinnen und Patienten der Schlüssel für die bestmögliche Behandlung ist. Und ich habe gelernt, wie wichtig es ist, sie so weit wie möglich in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Diese patientenorientierte Ausbildung war für mich von unschätzbarem Wert.

Was machst du heute beruflich – und was hat dich dort hingeführt?

Nach dem Studium habe ich in der Krebstherapie gearbeitet. Dort hat sich für mich nochmal bestätigt, wie wichtig Kommunikation, Transparenz und vertrauenswürdige Informationen für Patientinnen und Patienten sind. So kam ich auf die Idee, www.medisiegel.de ins Leben zu rufen. Die Plattform ist ein Zusammenschluss aus motivierten Mediziner:innen, Psycholog:innen, Ernährungswissenschaftler:innen und Pharmakolog:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Das internationale, interdisziplinäre Team berichtet objektiv und einfach verständlich über die häufigsten Erkrankungen, Wissenswertes zum Erhalt der Gesundheit, aber auch über aktuelle Themen – zum Beispiel, warum Schlaf Demenz vorbeugt und welches neue Medikament gegen Diabetes und Übergewicht hilft.

Mein Ziel ist es, Patientinnen und Patienten zu unterstützen, die besten Entscheidungen für ihre Behandlung zu treffen und ihr informiert und zuversichtlich entgegenzusehen. Unser Gesundheitssystem fängt an, wenn ein Mensch erkrankt. Wir wollen Informationen bieten, die Menschen helfen können, Krankheiten zu verhindern und einen gesunden Lebensstil zu fördern.

 

Was ist für dich das Besondere an der Uni Witten/Herdecke?

Die Universität Witten/Herdecke ist für mich einzigartig.  Sie betont die Bedeutung der Arbeit in interdisziplinären Teams, um kreative Lösungen für komplexe Probleme zu finden. In Witten werden Studierende ermutigt, soziales Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln und sich aktiv in die Gemeinschaft einzubringen. Darüber hinaus bietet die Universität eine Vielzahl von Kursen und Programmen an, die die Kreativität und das kritische Denken fördern. All diese Qualitäten machen die Universität Witten/Herdecke zu einem ganz besonderen Ort des Lernens und Wachsens.

Das wundervollste war für mich aber der enge Zusammenhalt mit vielen inspirierenden Menschen aus unterschiedlichen Fachrichtungen. Als Medizinstudent konnte ich ein großartiges Netzwerk aufbauen. Diese Menschen und ihre Erfahrungen haben mir geholfen, meinen eigenen Weg zu gestalten. Über Gespräche mit meinen Kommilitoninnen und Kommilitonen konnte ich mein Verständnis für das medizinische Feld erweitern. Sie waren auch eine großartige Quelle der moralischen Unterstützung und Ermutigung. Darüber hinaus hatte ich das große Glück, Zugang zu einigen der besten Mentorinnen und Mentoren in der Medizin zu haben. Diese haben mir unschätzbare Ratschläge für ein erfolgreiches Medizinstudium gegeben und mich ermutigt, meinen eigenen Interessen und Leidenschaften nachzugehen.

Welchen Tipp möchtest du anderen Medizinstudent:innen in Witten mit auf den Weg geben?

Mein wichtigster Rat: Setzt die Patientinnen und Patienten immer an die erste Stelle! Dazu gehört auch, dass man sich die Zeit für Sorgen, Fragen und Probleme nimmt. Medizinische Verfahren und Behandlungen sollten so erklärt werden, dass sie für die Patientinnen und Patienten leicht verständlich sind und dass sie sich bei all ihren Entscheidungen wohlfühlen. Außerdem ist es wichtig, den Betroffenen mit Mitgefühl zu begegnen, da sie möglicherweise eine schwierige Zeit durchmachen. Dies fördert das Vertrauen und trägt dazu bei, die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.

Dr. med Danny Jazmati

Danny Jazmati hat als Stipendiat  der Studienstiftung des Deutschen Volkes von 2012 bis 2018 an der Universität Witten/Herdecke studiert und an der Ruhr-Universität Bochum in der Abteilung für Neurophysiologie promoviert.

Nach seinem Studium hat er in der Radioonkologie des Universitätsklinikums Essen und am Universitätsklinikum Düsseldorf gearbeitet, wo er noch heute tätig ist.

Er ist Sprecher der Nachwuchsarbeitsgruppe der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie und beschäftigt sich wissenschaftlich mit dem Leberkarzinom, mit Brustkrebs und Kinderradioonkologie. 

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