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Blog Universität Witten-Herdecke | Management im Master studieren - ohne BWL-Bachelor

Management im Master studieren - ohne BWL-Bachelor

Ein Management-Master ohne BWL-Grundlagen? Warum das mit einem Studium in General Management kein Problem ist, erfahrt ihr hier.

Ein Management-Master ohne BWL-Grundlagen? Mit dem Studium in General Management kein Problem. Für wen dieser Master geeignet ist, welche Karrierechancen euch erwarten und warum Engagement, Selbstorganisation und Praxiserfahrung an der Universität Witten/Herdecke groß geschrieben werden, erklärt Professorin Sabine Bohnet-Joschko im Interview. 

Der Master General Management (M.A.) an der Universität Witten/Herdecke ist offen für alle fachfremden Bachelor-Abschlüsse, also ein nicht-konsekutiver Master. Was macht den Studiengang besonders?  

Als damals die Bologna-Reformen kamen, gab es viele Bedenken, aber auch positive Aspekte: mehr Flexibilität in Bezug auf den Wechsel an andere Universitäten, aber eben auch mehr Flexibilität in den Bildungswegen. Wenn man mit 18 Jahren mit dem Studium begonnen und erste Erfahrungen gesammelt hat, möchte man sich eventuell später nochmal umorientieren. Dem wurde die Bologna-Reform in Deutschland aber nie gerecht: Wir haben fast überall konsekutive Studiengänge, bei denen auf einen Bachelor direkt der dazu passende Master folgt. Es gibt wenige Möglichkeiten, sich wirklich umzuorientieren, was sehr schade ist. Viele haben studiert, was ihnen wirklich Spaß macht, aber während des Studiums gemerkt, dassihr Lieblingsthema als Studienfach nicht so spannend ist oder dass es wenig für sie interessante Tätigkeitsfelder im Anschluss an das Studium gibt. Andere erkennen gegen Ende des Studiums oder bei ihren Praktika, dass eine gewisse Management-Kompetenz dabei hilft, ganz neue Karriereoptionen zu erschließen. Und so haben wir unterschiedliche Begründungen für einen General Management-Master an der Universität Witten/Herdecke. Besonders macht ihn, dass er ganz neue Bildungs- und Karrieremöglichkeiten eröffnet.

Mit welchen fachlichen Hintergründen kommen die Studierenden an die Universität Witten/Herdecke?

Ein Großteil unserer Studierenden kommt aus den Bereichen Geistes- oder Sozialwissenschaften, Naturwissenschaften, Recht oder Gesundheitswissenschaften. Unser didaktisches Konzept zahlt sehr gut darauf ein, Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Hintergründen in kleinen Gruppen zu fördern. Weil es egal ist, welches Erststudium man absolviert hat, haben wir fachlich ganz unterschiedliche Hintergründe in unseren Seminaren. Aber diese Vielfalt der Perspektiven ist explizit erwünscht. Auch für die Studierenden selbst ist es großartig, mit Leuten gemeinsam in einem Kurs zu sein, die aus einem völlig anderen Fach kommen. Wenn jemand mit einem ingenieurwissenschaftlichen Hintergrund mit der Psychologin oder dem Philosophen in einem Seminar ist, dann ist das sehr bereichernd und schön für alle Beteiligten!

Wie sind das Studium und der Studienverlauf aufgebaut?

Da der General Management-Master ein nicht-konsekutiver Studiengang ist, haben wir das erste Studienjahr stark der Eingewöhnung und den Pflichtveranstaltungen gewidmet. In Jahr eins werden alle Grundlagen gelegt: vor allem der Betriebswirtschaftslehre, Marketing, Personal, internationales und strategisches Management, Projekte, aber auch Recht und wissenschaftliche Methoden. Später folgt die Vertiefung im zweiten Studienjahr sowie die Abschlussarbeit.

"Wir setzen ja nicht darauf, dass Studierende brav ihren Studienplan abarbeiten, wir setzen auf Initiative, auf Selbstorganisation, auf Engagement in allen Bereichen."

Was genau meinen Sie mit Eingewöhnung?

Ich meine die Eingewöhnung an der Universität Witten/Herdecke als besondere Einrichtung in der Hochschullandschaft. Wenn Studierende vorher fachlich etwas ganz anderes gemacht oder zum Beispiel an einer großen staatlichen Universität studiert haben, müssen sie unsere Universität mit ihren kleinen Gruppen und anderen didaktischen Herangehensweisen erst einmal kennenlernen. Für uns ist es wichtig, dass wir von Tag eins an vermitteln, dass es in Witten total anders ist. Wir setzen ja nicht darauf, dass Studierende brav ihren Studienplan abarbeiten, wir setzen auf Initiative, auf Selbstorganisation, auf Engagement in allen Bereichen.

Können Sie ein Beispiel nennen?

Gerne. Bereits in der ersten Studienwoche, im so genannten Master Kick-off-Projekt, bearbeiten die Studierenden echte Projekte für echte Unternehmen und präsentieren am Ende der Woche unseren Unternehmenspartnern die Ergebnisse. Der Lernerfolg ist enorm: Wie lerne ich, mit Problemen strategisch und lösungsorientiert umzugehen? Wie können mir die innovativen Methoden, die wir in dieser Woche nutzen, dabei helfen, in diesen besonderen Witten-Modus rein zu finden? Ein straffes und spannendes Format, das den Studierenden immer riesigen Spaß macht. Wir hatten mit dem Beauty-Konzern Douglas oder dem Bundesligisten Borussia Mönchengladbach bereits große und namhafte Partner dabei.

Was sind Ihrer Erfahrung nach weitere Highlights der Studierenden?

Sehr beliebt ist unser Projektmanagement-Seminar. Die Inhalte sind einfach unfassbar nützlich, die dort vermittelten Methoden können die Studierenden für alles brauchen und die vielen Beispiele aus früheren Projekten sind spannend. Auch unser Praxisreflexionsmodul macht das Studium so wertig. Hier in Witten ermutigen wir unsere Studierenden stets zur Reflexion und geben dazu passende Methoden und Fähigkeiten mit. Im Praxisreflexionsmodul machen wir das explizit für das Praktikum. Wir schauen gemeinsam auf das, was die Studierenden in der Praxis gelernt haben und wie sie es zu dem, was sie in der Theorie gelernt haben, sinnvoll in Verbindung bringen können. Und natürlich die Masterarbeit, die bei uns als Projektarbeit angelegt ist. Dabei arbeiten die Studierenden mehrere Monate an einem Thema der eigenen Wahl, meistens in Kooperation mit einem Unternehmenspartner, aber es kann auch ein wissenschaftliches Projekt sein.

"Alle haben gesagt, dass unsere zukünftigen Absolventinnen und Absolventen die Persönlichkeiten sind, die sie brauchen – Menschen, die Brücken zwischen den Disziplinen schlagen können."

Später können die Studierenden dann individuelle Vertiefungen in den Bereichen Family Business Management, Entrepreneurship und Health Care Management wählen…

Genau. Es gibt Studierende, die kommen und haben sich noch nicht auf einen Schwerpunkt festgelegt: Sie entdecken quasi im ersten Studienjahr, was ihnen Spaß macht. Andere entwickeln ihren eigenen individualisierten Schwerpunkt, den sie sich selbst zusammenstellen, manche entscheiden sich auch für einen der Schwerpunkte, den wir anbieten. Und dann gibt es durchaus auch Bewerberinnen und Bewerber, die von Anfang an genau wissen, dass sie eine Vertiefung beispielsweise im Bereich Family Business Management machen, weil wir hier ein sehr renommiertes Institut dafür haben.

Und wie blicken die Entscheidungsträger:innen aus der Praxis auf einen Studiengang wie General Management? Wie ist die Nachfrage?

Wir haben bereits bei der Entwicklung des Studiengangs mit der Praxis zusammengearbeitet und eine Reihe von Unternehmenspartnerinnen und -partner befragt, ob das Konzept funktionieren kann und attraktiv ist. Alle haben gesagt, dass unsere zukünftigen Absolventinnen und Absolventen die Persönlichkeiten sind, die sie brauchen – Menschen, die Brücken zwischen den Disziplinen schlagen können. Wir bekommen auch sehr positive Rückmeldungen von den Unternehmen, bei denen unsere Studierenden Praktika machen. Für potenzielle Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber ist es sehr interessant, wenn Personen im Erststudium zum Beispiel Biologie studiert und sich im Master dann Management-Wissen angeeignet haben. Das kann, vor allem wenn die Branche passt, viel attraktiver sein, als eine Person, die klassisch von A bis Z BWL studiert hat. Wenn die Personalabteilungen jemanden suchen, der beispielsweise sehr spezifische im Finanzcontrolling tätig ist, dann sind unsere Absolventen aus dem General Management (M.A.) vielleicht nicht die erste Adresse. Wenn sie dagegen einen Menschen wollen, der Projekte koordiniert, bei komplexeren Zusammenhängen hilft, strategische Entwicklungen zu unterstützen und diese auch später leitet, dann sind die General Management Persönlichkeiten genau richtig.

Vielen Dank für diesen tollen Einblick und das Gespräch!

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