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Blog Universität Witten-Herdecke | Mit PPÖ in die Politik: Julia Brunow

Von der Flüchtlingshilfe in den Landtag

Julia Brunow hat ihr politisches Engagement in das Studium „Philosophie, Politik und Ökonomik“ mitgenommen

Für die CDU ist Julia Brunow derzeit im geschäftsführenden Vorstand des Ennepe-Ruhr-Kreises, war bis November 2021 Vorsitzende der Partei in Herdecke und bis Juli 2022 Ratsfrau im Herdecker Stadtrat. Beruflich leitet sie das Büro eines Landtagsabgeordneten in Düsseldorf. Dort ist sie für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zuständig, bereitet Ausschusssitzungen vor, organisiert Termine; was in einem Landtagsbüro eben so anfällt. „In den Sitzungswochen geht mein Tag schon mal von acht bis acht und kann sehr hektisch sein, aber es gibt auch ruhigere Phasen“, erzählt sie.

Gerade schließt sie nebenher noch den Bachelor in Philosophie, Politik und Ökonomik (PPÖ)  an der Uni Witten/Herdecke (UW/H) ab, hat aber vorher schon Englisch und Sozialwissenschaften auf Lehramt studiert. „Schon während des ersten Studiums gab es eine Phase in meinem Leben, da musste ich mal alles infrage stellen und für mich sortieren. Und da ist mir klargeworden: Lehramt fürs Leben ist nicht das Richtige. Das war im ersten Moment schwer – wer möchte schon ‚umsonst‘ studiert haben, aber das war es im Endeffekt nicht. Ohne das vorherige Studium hätte ich meine Leidenschaft für Politik nicht entdeckt.“ Und so kam die gebürtige Herdeckerin 2015 an die UW/H. „Ich habe mich gefreut, einen Studiengang zu finden, der wirtschaftliche Kenntnisse mit Politik und Philosophie vereint. Für mich war es wichtig, mich interdisziplinär zu bilden.“

„Die Flüchtlingskrise 2014 war für mich der Anstoß zum Engagement!“

„Mit der Flüchtlingskrise 2014 habe ich angefangen, mich ehrenamtlich zu engagieren. Sowohl politisch als auch sozial. Die Arbeit der Jungen Union mit ihrer sehr konkreten Hilfe hat mich beeindruckt und so bin ich dort eingetreten, habe mitgemacht und mich dann sowohl in der CDU als auch in der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) engagiert“, erläutert sie ihren Weg in die Politik. Mittlerweile ist für sie klar, dass die Arbeit hinter den Kulissen interessant ist. Ein eigenes Mandat strebt sie nicht an. Ihr PPÖ-Studium in Witten hatte dann auch ganz klar das P für Politik im Vordergrund. „Nach dem Abi habe ich zuerst an einen Weg als Diplomatin gedacht. Und das ist in Witten dann wieder wach geworden, als ich an dem Planspiel für die Vereinten Nationen teilgenommen habe. Das war eine super Erfahrung!“ Dieses „Model United Nations“ (MUN) findet jedes Jahr statt und dreht sich um die Möglichkeiten und Wege, wie auf großen Konferenzen am Ende ein Beschluss gefasst werden kann. Julia Brunow hat auch damals schon nebenbei gearbeitet – in einem Job im Marketing – und sich politisch in Herdecke und im Kreis engagiert. Durch das politische Engagement ist sie beruflich an den Düsseldorfer Landtag gewechselt. „Was für ein Luxus in diesem Studium! Man kann seine Zeit flexibel einteilen, Blockveranstaltungen belegen und auch mal mit den Dozierenden eine Prüfungsform vereinbaren, die Raum für andere Termine offenlässt. Das ist großartig!“

„Ich würde mir wünschen, dass die Politik noch viel diverser wird.“

Für Julia Brunow war PPÖ in Witten genau die richtige Wahl: „Das Studium war für mich eine Folge meines Engagements. Man geht ja nicht in die Politik, wenn man nicht intrinsisch motiviert ist. Aber das Studium hat mich in der Recherche einfach richtig fit gemacht und man bildet ein Netzwerk aus, das einem bei vielem hilft. Auch die gesamte Atmosphäre an der Uni hat mir gut gefallen. Man wird in allen Belangen unterstützt und fühlt sich nie alleine gelassen.“ Witten biete eben den großen Vorteil der freieren Entfaltung von unterschiedlichsten Interessen. „Ich würde mir wünschen, dass das politische Feld sowohl unter Abgeordneten als auch unter Mitarbeiter:innen im Landtag diverser wird. Es muss nicht immer der Jura-Absolvent bzw. die Jura-Absolventin sein. Die Politik bietet auch fernab von einem eigenen Mandat viele Möglichkeiten. Es wäre mir wichtig, dass das noch mehr in das Bewusstsein der Menschen kommt. Generell freue ich mich, dass die Politik weiblicher, jünger und diverser wird. Ich denke, in dem Berufsfeld wird sich in Zukunft viel ändern. Da werden sich viele Karrierewege eröffnen, auch für Leute, die nicht schon in früher Jugend Plakate geklebt haben!“ Und das sei eben in Witten auch noch nicht jedem und jeder klar, dass man mit diesem Studium sehr gute Chancen habe.

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