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Blog Universität Witten-Herdecke | Vom Hörsaal in die Welt der EU-Institutionen

Vom Hörsaal in die Welt der EU-Institutionen

UW/H-Alumna Marla Hinkenhuis

Marla Hinkenhuis hat Philosophie, Politik und Ökonomik (PPÖ) an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) studiert. Heute arbeitet sie bei der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Luxemburg im Evaluationsbereich. Dieser ist für unabhängige Evaluierungen der Aktivitäten der EIB-Gruppe zuständig. In dieser Tätigkeit hat Marla eine spannende Verbindung aus wirtschaftswissenschaftlichen und politischen Fragestellungen gefunden, für die sie sich schon während ihres Studiums an der UW/H begeistert hat. „In meinem Job stelle ich immer wieder fest, wie wichtig die Fähigkeit zum vernetzten Denken und interdisziplinären Arbeiten in unserer komplexen Welt ist. Das PPÖ-Studium hat mich darauf sehr gut vorbereitet“, so die 26-Jährige.

Dass sie ihr Weg einmal zu einer globalen Entwicklungsbank führen würde, hätte Marla 2014 zur Zeit ihres Abiturs noch nicht gedacht. Aufgewachsen in Melle (Kreis Osnabrück) begann sie zunächst ein Medizinstudium in Hannover, das sie jedoch nicht erfüllte. „Ich merkte relativ schnell, dass mir Freiräume im Studium fehlten und ich selbstständiger denken wollte, anstatt Fakten auswendig zu lernen. Während einer Sommerakademie der Studienstiftung lernte ich einen PPÖ-Studenten aus Witten kennen, der ganz begeistert von seinem Studium berichtete. Obwohl ich zunächst noch nicht einmal wusste, wo Witten genau ist, besuchte ich den nächsten Infotag an der UW/H und schrieb mich schließlich für das Sommersemester 2016 ein,“ erzählt Marla.

Was ist die EIB?

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Bank der Europäischen Union. In enger Zusammenarbeit mit anderen EU-Institutionen arbeitet die EIB daran, die europäische Integration voranzubringen, die Staatengemeinschaft weiterzuentwickeln und die EU-Ziele in mehr als 160 Ländern weltweit zu fördern.

Ziel der Evaluierungsfunktion ist es, die Tätigkeiten der EIB Gruppe evidenzbasiert zu verbessern. Im Arbeitsalltag bedeutet das konkret, dass die Mitarbeitenden beispielsweise einen bestimmten Sektor, ein Produkt (z. B. indirekte Kredite und Garantien) oder eine Strategie über einen längeren Zeitraum überprüfen – von der Festlegung der Fragestellung über Datensammlung und Analyse bis zur Erstellung des Abschlussberichts und Beaufsichtigung der Implementierung der Verbesserungsvorschläge.

„Die Welt funktioniert nur, wenn sich Menschen für die Themen engagieren, die ihnen wichtig sind.“

Das Studium in Witten war für Marla eine sehr prägende Zeit: Neben ihrer Fächerkombination aus Philosophie, Politik und Ökonomik schätzte sie vor allem die Lernatmosphäre in kleinen Gruppen mit engagierten Dozent:innen und die Freiheit, ihren Kursplan nach ihren persönlichen Interessen zu gestalten. Abseits der Seminarräume schloss sie sich dem Uni-Chor an, organisierte die oikos-Winterschool – eine einwöchige, internationale Konferenz rund um das Thema „Nachhaltigkeit in der Fashion-Industrie“ – und engagierte sich in der Hochschulpolitik. „Witten hat eine sehr aktive Hochschulgemeinschaft, die es mir erlaubt hat, mich vielseitig einzubringen und dadurch wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Die sind mir noch heute im Berufsleben nützlich“, sagt Marla. Für ihr besonderes Engagement und ihre fachlichen Leistungen während des Bachelor-Studiums erhielt sie 2019 den JMK-Award des Zonta Club Dortmund. Mit dieser Auszeichnung würdigt das internationale Frauennetzwerk ZONTA besondere Leistungen junger Frauen in den Wirtschaftswissenschaften.

Mit ihrem Einsatz in der Hochschulpolitik und den kleinen Veränderungen, die sie und ihre Mitstreiter:innen bewirkt haben, hofft Marla, einen Mehrwert für nachfolgende Studierende geschaffen zu haben. „Zusammenleben bedeutet für mich, solidarisch mit anderen Menschen zu sein. Wir können vom Engagement anderer profitieren und sollten – wenn wir können – ebenso etwas zurückgeben. Ich bin davon überzeugt, dass die Welt nur funktioniert, wenn sich Menschen für die Themen einsetzen, die ihnen wichtig sind – in ihrem Beruf und auch im Ehrenamt“, sagt die UW/H-Alumna. Dieser Überzeugung ist Marla treu geblieben und ist aktuell im Vorstand des Studierendenforums im Tönissteiner Kreis e. V. aktiv. Der gemeinnützige Verein ist ein Projektforum für international interessierte, ambitionierte und engagierte Studierende sowie Young Professionals, die gemeinsam Projekte umsetzen und sich in internationalen Konferenzen austauschen.

Nach ihrem Abschluss an der UW/H ging es für Marla zunächst in die Praxis. Zwei Jahre lang arbeitete sie bei einer Düsseldorfer Organisationsberatung, bevor sie sich dazu entschloss, ihren Master in „Social Policy“ an der London School of Economics and Political Science (LSE) zu absolvieren. Eine bewusste Entscheidung, die Marla anderen Studierenden weiterempfiehlt: „Für mich war es nach meinem Bachelor-Abschluss sehr wichtig, erste Berufserfahrungen zu sammeln und das im Studium erworbene Wissen anzuwenden. Die Praxiszeit zwischen den beiden Abschlüssen hat mir geholfen, herauszufinden, wie ich mich beruflich und fachlich weiterentwickeln will.“

Die Verbindung zu ihrer Uni-Stadt Witten bleibt

Neben der Arbeit genießt Marla das Leben in Luxemburg. Hier lernt sie Menschen aus der ganzen Welt kennen. Und wenn sie doch die Ruhe sucht, ist sie schnell im Grünen. Auf die Frage, wohin sie ihre Reise als nächstes führen wird oder ob sie bereits an ihrem Ziel angekommen ist, antwortet Marla: „Angekommen ist man glaube ich nie. Aber ich fühle mich hier gerade sehr wohl.“ Ihrer Uni-Stadt Witten bleibt sie weiterhin treu. „Viele enge Freunde habe ich während des Studiums in Witten kennengelernt und besuche sie oft. Außerdem war ich erst im November 2023 für das Format ‚Meet the Alumni‘ wieder an der UW/H. Es war sehr schön, den Campus und so viele bekannte Gesichter wiederzusehen. Besonders gefreut hat es mich aber, dass wir aktuellen Studierenden von unseren Erfahrungen berichten und ihnen hoffentlich einige wertvolle Tipps geben konnten.“

Kennst du die Studienstiftung?

Die Studienstiftung des deutschen Volkes ist das älteste und größte Begabtenförderungswerk in der Bundesrepublik Deutschland. In Deutschland fördern insgesamt 13 Begabtenförderungswerke besonders talentierte und engagierte Studierende und Promovierende. Unterstützt werden sie durch Mittel des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie durch weitere staatliche und nichtstaatliche Träger.

 

Kurzprofil des Studierendenforum im Tönissteiner Kreis e. V.

Das Studierendenforum verbindet engagierte und international orientierte Studierende sowie junge Berufstätige aller Fachrichtungen in einem kosmopolitisch denkenden und agierenden Netzwerk. Der Verein versteht sich selbst als ein politisch, konfessionell und weltanschaulich unabhängiges Dialog- und Projektforum. Es bietet individuellen Raum zur Gestaltung im Rahmen der Projektarbeit und fördert dadurch die gesellschaftspolitische Verantwortung. Der Verein möchte so eine Plattform für den internationalen Dialog zwischen der jungen Generation und führenden Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien bieten.

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