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Blog Universität Witten-Herdecke | Kurs auf Paris

Kurs auf Paris: Wie Rebecca Otto an der Sciences Po ihr interdisziplinäres Profil ausbaut

UW/H-Alumna Rebecca Otto hat an der Universität Witten/Herdecke PPÖ – Philosophie, Politik und Ökonomik studiert. Drei Disziplinen, die ihren Blick geweitet und ihr geholfen haben, komplexe Zusammenhänge zu begreifen. Ihr nächster Schritt führte sie nach Paris: zum Master-Studium „Human Rights and Humanitarian Action“ an der Sciences Po. Wie ihre bisherige Reise verlaufen ist und welche neuen Horizonte sich ihr nun eröffnen, hat sie uns für den Blog erzählt.

Das Ziel: eine der prestigeträchtigsten Universitäten Frankreichs

Mitten im historischen Viertel Saint-Germain-des-Prés, im 6. und 7. Arrondissement von Paris, liegt die Sciences Po, eine der renommiertesten Universitäten der Welt. Zahlreiche Staatspräsidenten Frankreichs haben hier studiert – und jetzt belegt auch UW/H-Alumna Rebecca Otto ihre ersten Kurse an der Pariser Elitehochschule: Die 25-Jährige hat ihren Bachelor in PPÖ – Philosophie, Politik und Ökonomik im Sommer 2025 in Witten abgeschlossen. Nun schärft sie ihr Profil in Richtung Politikwissenschaften und erweitert es um internationales Recht und internationale Organisationen. Gleichzeitig hat sie in Paris die Chance, den Bereich Klima und Umwelt zu vertiefen, in den sie sich bereits an der UW/H eingearbeitet hat. „Diese Mischung passte super für mich, deshalb habe ich mich für das Programm entschieden“, erzählt sie.

Zwei Jahre wird der Master in „Human Rights and Humanitarian Action“ gehen. Die Studierenden können einen Forschungsfokus wählen, insgesamt ist der Studiengang jedoch eher praktisch ausgerichtet. So haben die Teilnehmenden zum Beispiel die Möglichkeit, in sogenannten Law Clinics zusammen mit NGOs an deren Themen zu arbeiten und ihr Wissen im internationalen Recht zu vertiefen. Das gesamte dritte Semester verbringen sie außerdem in einem Praktikum.

Die bisherige Reiseroute: Erfahrungen im internationalen Kontext

Auslandserfahrungen hat Rebecca bereits während ihres Bachelor-Studiums gesammelt – an der Kansai University in Osaka, Japan, einer Partneruniversität der UW/H. „Ich glaube, je tiefer man in die Themen einsteigt, auch in die internationale Politik, desto größer wird das Interesse an der Welt. Das habe ich während des Auslandssemesters gemerkt und das war eine Art Erfahrung, die ich gerne noch einmal machen wollte.“

Ihr sechsmonatiges Praktikum bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Berlin hat diesen Wunsch ebenfalls gefestigt. Hier hat sie in einem Förderprogramm des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit mitgearbeitet und Bildungsveranstaltungen und Weiterbildungsformate für NGOs in Osteuropa organisiert. Rebecca: „Diese sehr konkreten Dinge und Projekte, die sie umsetzen, finde ich super interessant. Für mich war es spannend, mich mit solchen übergeordneten Themen zu beschäftigen.“

An der Sciences Po gibt es mehrere Bewerbungsphasen für ein Masterstudium. Rebecca hat sich direkt in der ersten Runde beworben. Das war im Oktober 2024. Die Zusage kam im Dezember. Ein Gespräch musste sie als internationale Studentin zwar nicht führen, dafür jedoch zahlreiche Unterlagen einreichen, neben einem Anschreiben und einem Lebenslauf auch ein ausführliches Motivationsschreiben. „Es hat mich überrascht, dass es kein Auswahlseminar gab wie an der UW/H. Deswegen bin ich auch so gespannt auf die Menschen, die mit mir studieren werden. In meiner ersten Woche in Witten habe ich direkt einige Kommiliton:innen getroffen, die ich schon vom Auswahltag kannte. Jetzt ist alles neu.“

Im Gepäck: ein interdisziplinäres Studium und vielfältige Perspektiven

„Ich habe die Interdisziplinarität in Witten genossen, die Möglichkeit, mein eigenes Interessensfeld zu finden“, sagt Rebecca. „Diese Schnittstellen und der fließende Übergang zwischen den Bereichen Philosophie, Politik und Ökonomik haben für mich total Sinn ergeben. Erst einmal den Blick zu weiten und dann ins Spezifische zu gehen.“ Sie hat es sehr geschätzt, in den Kursen eigene Schwerpunkte setzen zu können. „Wir wurden darin bestärkt, für unsere Interessen einzustehen und ein Seminar zum Anlass zu nehmen, an einem eigenen Fokuspunkt zu arbeiten. Es ging nie darum, einem vorgegebenen Weg zu folgen, sondern darum, als Individuum zu wachsen.“

Den weiten Blick und die Zusammenarbeit in einem internationalen Team aus Studierenden hat die 25-Jährige auch bei der Organisation der jährlichen PPE-Konferenz an der UW/H erlebt. Hier hatte sie u. a. Kontakt zu Masterstudierenden in PPE – Philosophy, Politics and Economics und konnte ihr Wissen mit anderen Perspektiven abgleichen. Ein weiterer Baustein, der ihren Gedanken gefestigt hat, einen internationalen Master zu machen, in dem Menschen aus unterschiedlichen Ländern und mit verschiedenen Hintergründen zusammenkommen.

Darüber hinaus hat Rebecca sich im [tra:ce] der UW/H engagiert, dem International Center for Sustainable and Just Transformation. „Das hat mir zusätzlichen Kontext gegeben, den man aus der reinen Studierendenperspektive so vielleicht nicht bekommt. In Witten konnten wir in viele verschiedene Rollen schlüpfen und uns darin ausprobieren.“

Der Kompass: eine Haltung, die bleibt

„Es gab mal eine Veranstaltungsreihe, in der Professor:innen interviewt wurden“, erinnert sich Rebecca. „Was ich daraus mitgenommen habe, ist dieser Gestaltungswille. Veränderung passiert die ganze Zeit – und sie ist erst einmal wertfrei. Wir selbst laden den Begriff positiv oder negativ auf. Diesen Impuls nehme ich mit: Veränderung ist ein Gestaltungsraum, mit dem wir umgehen können. Diese Haltung hilft mir auf jeden Fall weiter.“

Das Andenken: was Rebecca aus Paris mitnehmen möchte

Rebecca freut sich darauf, in Paris neuen Menschen zu begegnen, von denen sie etwas lernen kann, auf Wissen in einer für sie neuen Disziplin, auf das Leben in der Großstadt. Sie wohnt in einer WG mit anderen Studentinnen, frischt ihre Französischkenntnisse auf. Und sie will herausfinden, wohin es beruflich gehen kann. Sie kann sich vorstellen, nach dem Abschluss in der internationalen Zusammenarbeit tätig zu sein. Oder im umweltrechtlichen Bereich, vielleicht auch in der humanitären Hilfe. Diese Frage hat sie mitgenommen nach Paris und wird für sich schauen, wie ihre Reise weitergeht.

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