Masterplan Manhattan: Wie Ben Zulechner an der Columbia University seinen Weg in die Tech-Welt ebnet

Ben Zulechner hat an der Universität Witten/Herdecke seine Management-Bachelor gemacht und startet nun an der Columbia University in New York durch: Hier steigt er tief in KI und weitere Technologie-Themen ein, knüpft Kontakte zu renommierten Unternehmen, moderiert Panels über den Dächern von Manhattan – und genießt das Leben in einer Stadt, in der immer etwas los ist.
Mitten in New York City, zwischen Broadway und Amsterdam Avenue, befindet sich das, was Ben Zulechner als „kleine Oase“ beschreibt – die Columbia University. Von seinem Wohnzimmerfenster aus schaut der 27-Jährige direkt auf die altehrwürdigen Gebäude, den Campus, der seinen Alltag seit einem Jahr prägt: Nach seinem Management-Bachelor an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) zog es Ben nach New York, an eine der renommiertesten und ältesten Universitäten der Vereinigten Staaten. Hier studiert er seit September 2024 Technology Management im Master und beschäftigt sich neben klassischen Managementthemen mit den Grundlagen von Künstlicher Intelligenz, Cyber Security und damit, wie technologischer Fortschritt Unternehmen beeinflusst.
Kontakte knüpfen, Ideen entwickeln, über sich hinauswachsen
Die Universität ist eng mit der Stadt verbunden, erzählt Ben. „In fast jedem Kurs ist jemand – sei es als Gastdozent oder als Seminarleiter –, der hier in New York arbeitet. Viele haben selbst an der Columbia studiert und sind jetzt zum Beispiel Executives bei Amazon oder Hedgefonds Manager – da bekommt man ein bisschen mit, welche Wege sie gegangen sind, und dass die gar nicht immer so gradlinig sind.“
Die Studierenden knüpfen Kontakte, lernen Unternehmen kennen, treffen sich vielleicht auch nach den Seminaren mit den Verantwortlichen. Denn das Studium ist stark darauf ausgelegt, sie auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Ben: „Das ist anders als in Deutschland, sehr viel kompetitiver. Viele Menschen aus den USA und der ganzen Welt würden gerne in New York arbeiten – deshalb gibt es manchmal tausende Bewerber auf eine Stelle. Da wird die persönliche Referenz auf einmal viel wichtiger.“
Darüber hinaus stehen die Entwicklung und Umsetzung eigener Ideen im Fokus des Masters. So haben Ben und seine Kommiliton:innen in der Entrepreneurship Class etwa an eigenen Projekten gearbeitet und sich außerdem mit „Columbia Case Studies“ beschäftigt. „Der Case fängt bei der Unternehmensgründung an und hört bei einem Problem auf“, sagt er. „Wir sollten überlegen, wie wir die Herausforderung lösen würden. Das haben wir besprochen und dann kam der tatsächliche Gründer – jeweils ein Absolvent der Columbia – ins Seminar und hat erzählt, wie es in der Realität gemacht wurde und warum. Das war echt beeindruckend.“

Seine bisherigen Highlights? „Ich bin Präsident der Technology and Business Association und wir haben mit Unterstützung der Uni ein Speaker-Panel organisiert, in einer Location am Union Square mitten in Manhattan. Mit Produktmanagern, die über ihren Job und ihren Weg dorthin gesprochen haben, von Google, Priceline, J. P. Morgan und HBO Max. Das war richtig klasse.“ Auf dem Global AI Summit hat Ben zudem ein Panel moderiert, „mitten in New York, vor so einer Skyline, in einem riesigen Konferenzsaal, wo ein Helikopter auf Augenhöhe vorbeifliegt. Das war sehr, sehr prägend.“
Witten – Seoul – New York
Die Grundlage für seinen Master in New York hat Ben in Witten gelegt. „Gerade Fächer zu Accounting, Blockchain und Data Science haben sehr geholfen, ein gutes inhaltliches Grundverständnis zu bekommen“, sagt er. „Ich konnte an alle Themen anknüpfen, was mir bestätigt hat, dass die UW/H in der Lehre richtig gut ist.“ Die Atmosphäre selbst ist an der UW/H aus seiner Sicht kaum anders als an der Columbia: „Die Kursgrößen sind ähnlich, man ist sehr eng mit seinen Kommilitonen und die Dozierenden sind sehr zugänglich. Man kann nach dem Seminar immer mit ihnen reden, wenn man an etwas interessiert ist, vielleicht entsteht dann sogar ein Kurs daraus – das kenne ich aus Witten und das setzt sich hier in New York fort.“
Wenn er an die UW/H denkt, dann hat Ben vor allem sein erstes Semester 2019 im Kopf, in dem er seine Mitstudierenden nach und nach kennengelernt hat. Aus den Vorkursen wurden Lerngruppen, gemeinsam haben sie sich manchmal bis spät abends in der Uni auf Prüfungen vorbereitet. Seine Arbeit am Lehrstuhl für Marketing und sein Engagement im Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte e. V. (BDVB) waren für ihn ebenfalls prägend. Über den Heiratsmarkt hat er außerdem die Consultingfirma kennengelernt, in der er heute noch als Werkstudent arbeitet.

Die Idee, nach New York zu gehen, reifte während seines Auslandssemesters an der Korea University in Seoul, mit der die UW/H kooperiert. „Das war das erste Mal Großstadt und das war echt spannend. Ich habe sehr viele Leute kennengelernt und immer wieder Anstöße bekommen, welche Möglichkeiten es gibt, sich weiterzuentwickeln, und worauf ich achten kann, wenn ich ins Consulting möchte.“ Daher hat sich Ben auch an der Technischen Universität München sowie an der Hochschule St. Gallen beworben – und Zusagen erhalten. „Mit der Aussicht, auch ein paar Jahre in New York zu arbeiten, habe ich mich aber schnell für die Columbia entschieden. So eine Möglichkeit bekommt man nur ein-, vielleicht zweimal im Leben.“
Studieren in der Stadt, die nicht schläft
Das Leben in New York – auf und abseits des Campus – ist für ihn manchmal wie im Film: Picknick auf der Wiese, Studierende spielen Frisbee, Open Air Kinos im Sommer, sonntags geht’s in den Central Park, irgendwo ist immer ein Konzert und wer sich für ein Event entscheidet, verpasst damit automatisch ein anderes.
Sein Studium geht noch bis Dezember und schließt mit einem Praxisprojekt ab. Danach würde Ben gerne in New York arbeiten, Consulting kann er sich gut vorstellen oder Prozessoptimierung. Die Vorbereitung beginnt bereits jetzt: eine:n Mentor:in finden, Kontakte knüpfen, Networking betreiben – und dann den nächsten Schritt gehen und in der Arbeitswelt New Yorks Fuß fassen.
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