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Blog Universität Witten-Herdecke | Weiterbildung trotz Berufstätigkeit

Weiterbildung trotz Berufstätigkeit

Nach dem erfolgreichen Abschluss eines Bachelorstudiengangs stehen einem bereits viele Türen offen, um die berufliche Karriere zu beginnen. Daher entscheiden sich einige Absolventinnen und Absolventen dafür, es beim Bachelor zu belassen und ins Berufsleben zu starten. Immerhin ist der Gedanke, endlich richtiges Geld zu verdienen, sehr verlockend. Doch wenn nach einiger Zeit Unlust im Job aufkommt oder ein Weiterkommen auf der Karriereleiter nicht möglich ist, stellt sich die Frage, wie es beruflich weitergehen soll. Die beste Lösung in diesem Fall: Die Weiter- bzw. Fortbildung – auch in Form eines Master-Studiums.

Bei manchen Jobs schleicht sich mit der Zeit ein immer gleicher Trott ein, vielleicht sogar Langeweile oder Frust. Für manche Arbeitnehmerinnen und -nehmer können fehlende Abwechslung oder auch fehlende Aufstiegschancen die Ursache für Unzufriedenheit und Gründe für eine mangelnde Motivation sein. Ein Weg, wie dieser Frustration entkommen werden kann, ist eine Weiter- oder Fortbildung bzw. ein weiteres Studium, um dir neue Joboptionen zu eröffnen.

Doch wenn der Wunsch nach Veränderung da ist, stellen die unterschiedlichen Lebenssituationen unterschiedliche Bedürfnisse an die Form der Fort- oder Weiterbildung. Nicht jede oder jeder kann beispielsweise eine Zeit lang auf ein Gehalt verzichten, um eine Umschulung, Fort- oder Weiterbildung oder ein (Fern-)Studium zu absolvieren. Vor allem, wenn man bereits Kinder hat, fehlen Zeit und Flexibilität. Welche Optionen gibt es also, um eine Weiterbildung mit dem aktuellen Job, Kind und Kegel oder anderen ganz persönlichen Rahmenbedingungen unter einen Hut zu bekommen? Damit der Spagat zwischen Studium, Beruf und Privatleben gelingt, bieten viele Akademien, Fach- und Hochschulen sowie Universitäten flexible Modelle für fast jede Lebenssituation an. Im Folgenden erfährst du, wie du dich trotz Berufstätigkeit weiterbilden kannst:

  1. Weiterbildungsangebote der IHK

Die Weiterbildungsangebote vieler Akademien zielen auf eine bessere Positionierung auf dem Arbeitsmarkt ab. Hier kannst du die verschiedensten Qualifikationen, angepasst an deine Interessen und Ziele, erwerben, und das jeweils in kompakten Zeitrahmen. Mögliche Fortbildungen umfassen IT-Kompetenzen, Online- Marketing und Social Media, Projekt- und Servicemanagement, Consulting und vieles mehr. Am besten informierst du dich bei deiner lokalen Anlaufstelle der IHK.

  1. Fernschulen oder Weiterbildungsakademien

Hier kannst du Fernlehrgänge absolvieren und so flexibel von zu Hause aus eine Ausbildung abschließen.

  1. Unternehmensinterne Weiterbildungsangebote

Diese Angebote bestehen oftmals aus brancheninternen Inhalten oder Soft-Skills-Fortbildungen. Derartige Weiterbildungen eröffnen dir zwar keine neuen Jobperspektiven, verleihen dir jedoch Skills, die dir im Arbeitsumfeld und -alltag helfen können, um zufriedener und stressresistenter in deinem aktuellen Job zu werden. Themen sind beispielsweise Kommunikation, Rhetorik, Fitness, Mediation oder Stressmanagement.

Ein noch sicherer Garant für bessere und vielfältigere Berufsoptionen ist ein Master-Abschluss. Wie du sicherlich schon weißt, muss die Berufstätigkeit mittlerweile nicht unterbrochen werden, um ein Studium zu absolvieren. Bachelor, Master, MBA oder das Diplom sind – wenn sie berufsbegleitend erworben werden – genauso viel Wert, wie ein „klassisch“ in einem Vollzeit-Studium erworbener akademischer Grad. Bei Arbeitgebenden ist das nebenberuflich abgeschlossene Studium meist hoch angesehen, da es ein hohes Engagement für die eigenen Ziele, die persönliche Belastbarkeit sowie die Fähigkeiten des Zeitmanagements zum Ausdruck bringt.

Viel Flexibilität mit einem Fernstudium

Sehr flexibel ist man vor allen Dingen mit einem Studium an einer Fernuni, weil genau dann gelernt werden kann, wenn es einem am besten passt. Der Erfolg hängt vom eigenen Lerntyp und der Motivation ab. Der größte Vorteil eines Fernstudiums ist – insbesondere für Berufstätige und/oder Eltern – die sehr große zeitliche wie auch räumliche Flexibilität: Lernende haben die Freiheit, Ort, Zeit und Methodik ihrer Studien weitgehend selbst zu bestimmen, denn Fernstudien legen lediglich Zeitkorridore für Prüfungen bzw. Klausuren fest. Die Kosten für ein Fernstudium sind allerdings im Durchschnitt höher als für ein reguläres Studium, z. B. an einer staatlichen Hochschule. Der dadurch entstehende Druck mag für manch einen motivierend wirken, dennoch sollten diverse Kostenpunkte − angefangen von Büromaterial, über Fahrtkosten bis zur Examensgebühr − nicht unbeachtet bleiben.

Neue didaktische Lehrformate an Universitäten begünstigen ein Lernen von Zuhause

Wer nebenberuflich studieren möchte, muss aber nicht unbedingt ein Studium an einer Fernuniversität beginnen. Denn es gibt auch Universitäten, die Studiengänge anbieten, die mit einer großen Flexibilität studiert werden können. Diese berücksichtigen zeitgemäße Unterrichtsformen, die in Präsenz sowie digital stattfinden. Eine immer beliebter werdende Lehrmethode ist das sogenannte „Blended Learning“. Wörtlich übersetzt bedeutet diese Methode: „Vermischtes Lernen“ (auch Distance E-Learning oder hybrides Lernen). Das Konzept ermöglicht die Verknüpfung von Online-Lernen und Präsenzunterricht und bietet so den Lernenden ein großes Maß an Flexibilität. Solche Studiengänge setzen sich aus 50 % Online- und 50 % Präsenzunterricht zusammen. Der Unterricht kann beispielsweise wie folgt aussehen: Die erste Woche besteht aus Online-Blockunterricht und jede zweite Woche findet an zwei Tagen Präsenzunterricht an der Hochschule statt. Die Studierenden erhalten in regelmäßigen Abständen alle erforderlichen Studienunterlagen zur Vor- und Nachbereitung und schicken diese Einsendeaufgaben daraufhin an die Universität zurück. Präsenztermine können der Vorbereitung auf E-Learnings dienen oder aber auch der Durchführung von Versuchsreihen oder Projektarbeiten. Insgesamt bietet das Konzept einen motivierenden und abwechslungsreichen Lernalltag inklusive Austausch mit anderen Studierenden. 

Flexibel studieren – auch mit einem universitären Vollzeit-Studiengang

Dass Lebensentwürfe heutzutage von Diskontinuitäten und Brüchen gekennzeichnet sind, wissen mittlerweile auch Universitäten. Dass manche auch nach einem ersten Berufseinstieg noch einmal an die Universität zurückkehren, ist keine Seltenheit. Für engagierte Studierende, die ggf. schon Arbeitserfahrung mitbringen, bieten Hochschulen und Universitäten daher immer mehr flexible Studienmodelle an. Bevor du daher ein vermeintliches Vollzeitmodell ausschließt, ist es immer ratsam, sich vorab im Detail über das Studium zu informieren und ein Gespräch mit der Studienberatung oder den Studiengangverantwortlichen zu führen, um mögliche Optionen eines Teilzeitstudiums zu besprechen.

Ebenfalls im Zuge des wachsenden Bedürfnisses nach Flexibilität, gibt es an deutschen Universitäten immer mehr nicht-konsekutive Master-Studiengänge mit interdisziplinärer Ausrichtung, die von Bachelor-Absolventinnen und -Absolventen aller Fachrichtungen studiert werden können. So gibt es z. B. nicht konsekutive Master in BWL, die deiner Expertise eine betriebswirtschaftliche Ergänzung verleihen und dir so viele weitere Berufsoptionen eröffnen. Auch Branchenwechsel sind über Master-Studiengänge möglich, z. B. als multiprofessionelle Fachkraft in der Pflegebranche in deinem jeweils präferierten Bereich (Management, Architektur, Ingenieurswesen usw.). Einige Master-Programme zielen konkret darauf ab, Fach- und Führungskräfte auszubilden, z. B in der internationalen Politik und Wirtschaft. Du willst mehr über die Vorteile eines nicht-konsekutiven Masters erfahren? Dann lies hier weiter: 5 Gründe für einen nicht-konsekutiven Master-Studiengang.

Wie finanziere ich eine Fortbildung, Studium o. Ä.?

Ein Studium braucht in erster Linie Zeit – und erzeugt natürlich gewisse Kosten. Es fallen zum einen Studiengebühren an, zum anderen benötigst du Lehrmaterial und wirst eventuell ab und zufür Projekte oder Prüfungen zur Akademie, Hochschule oder Universität fahren müssen. Wenn nebenberuflich studiert wird, reduzieren daher viele Berufstätige ihre Arbeitszeit, um mehr Zeit zu haben – logischerweise verringert sich dann auch das Gehalt. Das ist natürlich ein Nachteil, der sich aber mit Blick auf die Zukunft auszahlt: Nach erfolgreicher Beendigung des Studiums o. Ä., wirst du in der Regel mit erweiterten Karrierechancen belohnt!

Falls du es noch nicht wusstest: Die Kosten für deine Weiterbildung sowie für Lehrmaterial lassen sich meist in unbegrenzter Höhe als Werbungskosten steuerlich absetzen wenn ein beruflicher Zusammenhang zu deiner aktuellen Beschäftigung besteht.Ein bisschen schwieriger wird es bei fachlich unspezifischen Weiterbildungen. Am besten informierst du dich vorab im Detail, welche Kosten genau absetzbar sind.

Falls du anstrebst, dich beruflich weiterzuentwickeln, um bei deiner jetzigen Arbeitsstelle weiter die Karriereleiter aufzusteigen, kann es hilfreich sein, deine Chefin oder deinen Chef in deine Pläne mit einzubeziehen, da der Betrieb im besten Falle von deiner erweiterten Expertise profitieren wird. In einem gemeinsamen Gespräch werden sich möglicherweise nochmals viele Türen öffnen. Eine große Hilfe bei diesem Vorhaben: Das Qualifikationschancengesetz von 2019 und das Arbeit-von-morgen-Gesetz von 2020. Beide Gesetze haben die Förderungsmöglichkeiten für Arbeitgebende, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erheblich verbessert – unter anderem ermöglichen sie einen höheren Zuschuss zur Weiterbildung. Besteht keine Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung durch den Arbeitgebenden, kommen von öffentlichen Trägern bewilligte Finanzierungshilfen infrage. Stipendien können auch eine Möglichkeit sein, finanzielle Hilfe zu erhalten. Weitere Informationen über Stipendien und wie du das richtige für dich findest, kannst du in unserem Blogbeitrag Nicht nur für Hochbegabte: Das Stipendium nachlesen.

Egal, wofür du dich entscheidest: Wir wünschen dir alles Gute für deine nächste Karrierephase!

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